Freiheit war das zentrale Motiv
Kirchenkreisjugendwartin Dorothee Lüdeke wurde in den Ruhestand verabschiedet
„Wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit.“ Diesen Satz aus dem 2. Korintherbrief hatte sich Dorothee Lüdeke als Bibelwort für ihre Verabschiedung gewünscht, und er prägte auch den Jugendgottesdienst, in dem sie am 2. Adventssonntag durch Superintendent Holger Grünjes entpflichtet wurde. Fast 40 Jahre lang war die Kirchenkreisjugendwartin in der evangelischen Jugendarbeit tätig – ganze vier Wochen fehlen an dieser runden Zahl.
„Du hast diese Freiheit in den vielen Jahren deines Berufslebens immer vorgelebt“, nahm Holger Grünjes in seiner Verabschiedungsrede Bezug auf den Brief des Paulus an die Korinther. „Zeit deines Berufslebens hast du jungen Menschen Raum für Kreativität und persönliche Weiterentwicklung gegeben.“
Anfang 1978 trat Dorothee Lüdeke ihren Dienst als junge Diakonin in St. Petri Burgwedel an; vor ihrem Studium hatte sie bereits eine Ausbildung zur Hauswirtschaftsgehilfin absolviert. 1984 wurde sie Kirchenkreisjugendwartin im damaligen Kirchenkreis Burgwedel und übernahm bald nach der Fusion zum Kirchenkreis Burgwedel-Langenhagen diese Funktion auch dort. Viele Aktivitäten der Jugendarbeit im Kirchenkreis sind mit dem Namen Dorothee Lüdeke verbunden: die Teilnahme am Landesjugendcamp in Verden, Reisen zu Kirchentagen und Segelfreizeiten, Theaterarbeit und Frühgebete, Mitarbeiterschulungen, „Dorothees News für Jugendliche“ und vor allem das Haus 37 in Brelingen, das sie mithilfe einiger Jugendlicher und mit sehr viel Eigenarbeit zu einem zentralen Ort für junge Menschen machte. In Erinnerung bleiben auch ihre Mitarbeit in der hannoverschen Landessynode und das Engagement für die Jugendsynode.
Heiter und gleichzeitig nachdenklich gestalteten Jugendliche und junge Erwachsene aus der Evangelischen Jugend gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen Dorothee Lüdekes den Verabschiedungsgottesdienst in der Brelinger Kirche. Die zehn Lebensregeln der Diakonin spielten dabei auch eine Rolle: „Das bewegen wir noch mal in unseren Herzen“, lautet eine davon; „Ich muss noch zu den Schnucken“ und „Da müssen wir noch drüber schnacken“ zwei weitere. Große Wertschätzung und ganz viel Sympathie für die scheidende Diakonin wurden von Beginn bis Ende des Gottesdienstes immer wieder spürbar.
In einer kurzen, sehr emotionalen Ansprache bedankte sich Dorothee Lüdeke bei allen Menschen, die ihren langen Berufsweg begleitet hatten. „Ich hatte hier immer die Möglichkeit, frei zu arbeiten“, dankte sie den Superintendenten und Kirchenkreisvorständen der zurückliegenden Jahre ebenso wie ihren Kolleginnen und Kollegen in der Diakonenschaft und den Jugendpastoren. Das Team des Kirchenkreisjugenddienstes sei für die Zukunft gut aufgestellt: „Darüber freue ich mich für die Jugendlichen sehr. Und ich wünsche euch, dass euch die Freiheit erhalten bleibt.“ Den letzten, ganz besonderen Dank richtet sie an ihren Mann Karl-Heinz Friebe, der sich als damaliger Jugendpastor sehr für die Einrichtung ihrer Stelle im Kirchenkreis Burgwedel eingesetzt hatte.