Wir sind beim Landesjugendcamp in Verden, es ist Freitagabend und gerade wurde noch abgefeiert: zu den Ärzten und Peter Fox, zu Udo Jürgens und Mickie Krause, entweder in der Herden-Karaoke oder in den „Silent Diskos“ in den Sprengelzelten.

Um 24 Uhr aber kommen alle, die nach diesem langen, heißen Tag noch nicht müde in den Schlafzelten liegen, zur Taizé-Andacht im größten der vielen Zelte zusammen. Wir singen die bekannten Gesänge: Vielen der vielleicht 1.000 jungen Menschen, die hier versammelt sind, sind sie vertraut, und wer sie nicht kennt, findet trotzdem schnell rein oder hört einfach nur zu. Als der Gesang schweigt, hören wir noch ein Gleichnis aus der Bibel und dann: drei Minuten Stille. Mit 1.000 Jugendlichen unter einem Zeltdach.

Zugegeben, nicht allen fällt das leicht. Und als wir dann ins Vaterunser einstimmen, schwingt in mancher Stimme auch Erleichterung über das Ende des Schweigens mit. Trotzdem: Irgendwie genießen wir es, genießen es gemeinsam, nach Action-reichen Aktionen am Nachmittag, einem kurzen Gewitter beim Abendbrot und den Partys am Abend nun vor dem Schlafengehen zur Ruhe zu kommen.

Am Samstag geht es weiter mit Workshops und Gesprächen zum Camp-Thema „Live und in Farben“. Und auch am Sonntag ist noch Camp-Zeit und fast allen hier ist anzumerken, wie froh sie nach der Corona-Pause über die Gemeinschaft, über die Geräuschkulisse am Tag und die Stille am Abend sind.